ACH DU LIEBERHERR GOTT NOCH MAL

in der fremde mit den fenstern heim
an die decke mit fingern zeichnen
ins wasser fallen
und aus dem rahmen
sich auf die stirn einkratzen
geh fort
weiss gott
bei gott
Nazar Hontschar
Grazer Stadtschreiber 2007/08
rulururu

post Nazar Hontschar tödlich verunglückt

admin @ 22. Mai 2009, 12:01

Filed under: Allgemein

Nazar Hontschar ist am 21. Mai 2009 in Uschhorod, Oblast Transkarpatien, Ukraine tödlich verunglückt.

post Rezension (LIES DICH)

fridtjof @ 23. März 2009, 13:08

Filed under: Link

Schwedisches Original:

http://salongen.de/node/391

Ukrainischsprachige Version:

http://levhrytsyuk.blogspot.com/2009/03/lies-dich-leykam-verlag-2008.html

post euch ich

fridtjof @ 1. Januar 2009, 20:09

Filed under: Allgemein

G L Ü C K L I C H E N    R U T S C H

INS   NEUE !

JAHR

 

 

EU CH

LUNGERN

JA

KÜNSTLERISCH !

ICH

post LIES DICH

admin @ 16. September 2008, 16:08

Filed under: Link,Recht

 

umschlag.JPG

ISBN: 978-3-7011-7636-6

 

LESEPROBE AUS

“DEM MÄRCHEN

VOM SPRACHLOSEN

TACHINIERER”:

 

Seite 81

in einer stockfinster-dunklen Nacht

kam ein schnurrbärtiger sprachloser glatzköpfiger

Nachwuchs rittlings auf fliegendem blindem Ross

zur Welt

und als erstes sagte der Sprachlose: NEEEE!

und das Ross erwieherte: iHA-HA-HA

und auf einmal kamen von allseits und allher

Zeigefinger – die wiesen und deuteten und winkten:

WINK-WINK! SCHAU-SCHAU!

dann streckte der Sprachlose seine Zunge heraus –

die scharf war wie ein Säbel –

und fing an die Zunge zu schwenken

und die Finger zu schneiden

und wurde ungewollt auch seinen Scheitel los

und aus Scheitel wurde Schale

und aus Fingern fettige Teigtaschen

der Sprachlose würgte sie hinunter

wie der Storch die Frösche –

biss sich auf die Zunge und verschluckte sie

so dass das Ross ihn angestiert hat

und die Zunge wuchs beim Sprachlosen dort

wo sein Haarschopf sein sollte

und sie wuchs nach jedem Abreißen

erneut nach und nach

::: :: :

 

post herDreh

admin @ 10. Juli 2008, 23:11

Filed under: Link

http://kultur.graz.at/kalender/event/877884994

medien.KUNSTLABOR im Kunsthaus

Lendkai 1, 8020 Graz

www.medienkunstlabor.at

post NAVIGARNICHT

admin @ 20. April 2008, 20:04

Filed under: Allgemein

 

NAVIGARNICHT

 

schreiben

ist wahnsinn

lesen ist sinnlos

leben ist arschlunge

arschlunge ist verschlungen

arschschlund ist verschlagen

vers-ofen ist ver-soffen

vers-essen ist ver-sessen

ver-stand isst vers-tand

es lebe die

un-sinnige

uns-innige

poesie!

 

oh welt

(oh weh

oh donnergott

zum donnerwetter)

verzeih mir

meine meisterwerke

ja – jene –

nicht gezeigten:

du bist zu blöd

ich bin zu müd

und umgekehrt

du bist zu müd

ich bin zu dumm

so – weißt  du? –

deppert-deppert

 – die weise  weise weist du –

wäre ich gescheit

würdest du ganz perfekt werden

so dämlich

stellen wir

uns an

OH WAHN –

WITZ –

LOS!

Nazar HONČAR

post VORGESTELLTES GEDICHT

fridtjof @ 6. April 2008, 00:09

Filed under: Hommage,Link,Tribut

 

VORGESTELLTES GEDICHT

kratzt sich einer

mit der feder hinterm ohr

stellt sich einen spiegel

vor sich vor

stellt sich vor es steht

ein spiegel hinter ihm

liest das hinters

ohr gekratzte vor

für Nazar

Lviv. 28.9.2001

von Christian

 

Christian Loidl

SCHALE AUS SCHLAF

Gedichte aus dem Nachlass

Leykamverlag, Graz, 2008

http://www.leykamverlag.at/www/autoren/detail.php?ID=539

 

 

post FRISCHE ÜBERTRAGUNGEN

admin @ 14. März 2008, 20:08

Filed under: Tribut

NICHT ALL DAS,

WAS SCHWEIGET,

IST GOLD

mit wort

bin ich

nicht zu heilen

 

 

***

stimmt, in dieser weltweiten weiten Welt,

in dieser angeblich lichten Welt

gibt es so depperte Spielregeln

(denkst du aber eigene, bessere, aus,

wirst du dich daran halten können?)

 

aus dem Altnazarischen — Chrystyna Nazarkewytsch

post das alte Lied

fridtjof @ 16. Februar 2008, 23:59

Filed under: Tribut

SELBSTSTILLLEBEN

irgendwie unnatürlich

und kaltfade

hypnoman alias -phobe

irgendwie ohnmächtig

schlaff und mattmüde

trauermauer

post VORGESTELLTE LESEPERFORMANCE

fridtjof @ 27. Januar 2008, 23:59

Filed under: Schreiben

 

November-Dezember 2007 –

 

Willgönnen!

Ich stelle mir vor.

Ich stelle mir folgendes vor.

Bin ein österreichischer Autor.

Und eine ausgezeichnete Figur österreichischer Literatur.

Warum auch nicht?

z.B. mein gemütlicher Kollege, unter anderem Lehrbeauftragter an der Karl-Franzens-Universität Graz, schreibt hauptsächlich auf Arabisch [seine Frau (Arabistin) übersetzt ihn] und ist österreichischer Schriftsteller – Tarek Eltayeb. Arabischer immerhin auch. Österreichisch-arabischer. Sohn sudanesischer Eltern, geboren in Kairo, lebt in Wien. Und zu allem anderen mit „Elias Canetti Stipendium der Stadt Wien 2005“ ausgezeichnet. (Elias Canetti war bekanntlich erster Nabl-Preis-Träger – beiläufig gesagt – Literaturpreis-der-Stadt-Graz-Träger)

Auch mein Stadtschreiber-Stipendium der Stadt Graz ist österreichische Auszeichnung. Mich übertragen kann meine Frau (Germanistin), die mir auch bei Übertragung aus der Lyrik unter anderem von Tarek Eltayeb behilflich ist und (apropos) den ausgezeichneten Roman „Alle Tage“ von neuster Nabl-Preis-Trägerin Terezia Mora übersetzt hatte. Und diese deutschsprachige Schriftstellerin ist [Bemerkung am Rande] ungarischer Herkunft.

Meine Herkunft ist sozusagen österreichisch-ungarisch. Alle meine Großeltern waren im Königreich (oder Kronland) Galizien (und Lodomerien) als Angehörige der Habsburger Monarchie geboren. Und Urgroßeltern auch. Obwohl Staatsangehörigkeit nicht zu viel zu sagen hat [in Klammern lassen wir, dass der süße Kaiser meinen Urgroßvater in den Tod getrieben hatte (s. Hommage UROPA)]. Bei Geburt meiner Eltern war Galizien unter dem polnischen Regime, und bei meiner Geburt spielte Sowjetunion die Rolle „der Hebamme“. Trotzdem bin ich Sohn von ukrainischen Eltern, Ukrainischlehrern, und ukrainischer Dichter. Ich lebe derweil in Österreich und versuche auf Deutsch zu schreiben.

Ich bin weit entfernt davon zu glauben, dass mein Deutsch in nächster Nähe zum Gipfel der Vollkommenheit ist. Auf Kompliment – ich spreche angeblich perfekt deutsch, kann ich selbstironisch nur folgendes antworten: nicht perfekt, aber „ausgezeichnet“.

Warum gebe ich mir mit der Fremdsprache Mühe? Und was für einen langmütigen Leser darf ich dann erhoffen?! Und was kann ich /bin ich fähig/ mit meinen dürftigen Deutschkenntnissen und -fertigkeiten in die österreichische Literatur mit/zu/bringen!

Poeta semper tiro. Und ein Neuling kann leicht zum Neuerer (Bahnbrecher, oder Wahnfrecher) werden. Und zwar – zu einem Neuwortschöpfer. Mein Bekannter aus der Schweiz Ansgar Snettlage, Ukraine-Fan, der Ukrainisch vielleicht ungefähr so wie ich Deutsch /mir als dem Deutschkenner ähnlich/ kann, fragte mich einmal in Wien (nach der von ihm organisierten Ukraine-Demo) während der ukrainischen Orangerevolution: ein Mensch, der auf dem Unabhängigkeits-Platz – auf dem „Majdan“ – manifestiert, heißt er „Majdanez’“? Ich finde das sprachlich gut gefunden (bentrovato! – e vero!) und richtig.

Nun muss ich mich rechtfertigen wegen der nächsten Binsenweisheit (von Zeit zu Zeit aber muss man sich an Tatsachen erinnern, die offensichtlich aussehen): jede Sprache hat eigene ganz übliche Wort-[-verbindungs-]-bildung, die – wortwörtlich in eine andere Sprache übertragen – wieder metaphorisch-bildlich klingen könnte. Manchmal braucht man nur ein frisches 😉 Auge.

Manchmal braucht ein Schriftsteller einen (mindestens) Leser, der ihm über das Geschriebene die Augen öffnet. Ich bin dieser eine Leser zugleich, manchmal. Lesen kann ich nicht zu viel, weil Wirkung des Lesens kaum alkoholfrei wird. Unter verschiedensten „geistigen Getränken“ sind Wörterbücher meine Lieblingslektüre. Der Rausch ist für mich optimal geistig.

Schreibend sowieso in der Sprache, die mir noch nicht genug zahm ist, freue ich mich als echter (wie es im Buch steht – angeborener) Philologe über und auf glückliche Gelegenheit: durchzusuchen – wie Wörter im Wörterbuch stehen. Solche Methode ist unzureichend um ganzes Erbe von einem gewissen „Volker Sprachschöpfer“ erfolgreich zu begreifen, aber ergreifend reif um zuzugreifen. Lesespaß ist Lesespaß.

ZUG(UZ)

eben – zugeben,

zugreifen – Reifen,

Leich – zugleich – Leich,

Reifen – zugreifen,

zugeben – eben.

Obenangeführtes Gedicht hatte ich noch vor drei Jahren „geschaffen“, eigentlich von einem deutschen Wörterbuch abgeschrieben, und bis heute bin ich nicht sicher, vielleicht stammt derselbe Zug aus der Feder jemandes noch.

[Pause] [Pause] [Pause]

Pausen werde ich pausen

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